Menschen für Menschen‍ : Das ist mehr als nur ein Name: Es ist gleichzeitig die Beschreibung einer ganzen Organisation. Dieser Name steht für eine Grundhaltung und für Werte, die nun schon Jahrzehnte überdauern und auch künftig nicht aus der Mode kommen werden.

Das eine „Menschen“ repräsentiert dabei alle, die daran glauben, dass eine bessere Welt möglich ist. Den Grundstein dafür hat Karlheinz Böhm bereits Anfang der 1980er Jahre gelegt. Er wurde aktiv, als er die Bilder von der Hungersnot in der Sahelzone sah. Er konnte die Ungleichheit zwischen Arm und Reich nicht ertragen und die Wut darüber war für ihn zeitlebens ein Motor, sich für eine bessere Welt einzusetzen. Mit ihm wurden aber auch eine Vielzahl von anderen Menschen aktiv, insbesondere auch jene Zuseherinnen und Zuseher, die seinem Aufruf in der legendären „Wetten, dass..?“-Sendung vom 16. Mai 1981 aus der Wiener Stadthalle gefolgt sind. Ihre Spenden sowie ihr Vertrauen in Karlheinz Böhm gepaart mit dem großen Wunsch, gegen die so verheerende Hungersnot etwas zu unternehmen, haben die Gründung der Hilfsorganisation Menschen für Menschen erst ermöglicht.

Karlheinz Böhm flog selbst nach Äthiopien. Er setzte sich mit 1.500 HalbnomadInnen, die in einem Hungerlager ihr Dasein fristeten, unter einen Baum und hörte ihnen zu. Sein Ziel: Gemeinsam mit ihnen einen Ausweg aus ihrer Notsituation zu finden. Diese HalbnomadInnen repräsentieren das andere „Menschen“ im Namen der Organisation. Nämlich jene Menschen, die in Not sind, die hungern oder nur das Notdürftigste besitzen und nicht wissen, wie sie der Armut entfliehen können. Ihnen ist Karlheinz Böhm mit Respekt begegnet. Er hat zugehört und mit ihnen ihre Probleme diskutiert. Er hatte keine fertigen Lösungen in der Tasche, sondern viel Vertrauen in die Fähigkeiten dieser Menschen. Er war davon überzeugt, dass sie selbst ihre Bedürfnisse am besten kennen und daher die Menschen selbst ein Teil der Lösung sein müssen, indem sie einen Weg finden, an den sie glauben und für den sie bereit sind, hart zu arbeiten.

Es gab anfangs viel Skepsis, aber der Erfolg stellte sich nach und nach ein. Karlheinz Böhm hat das geschafft, was viele für unmöglich gehalten haben: Die Nomaden wollten Bauern werden und haben sich mit der Unterstützung von Menschen für Menschen im Erer Tal angesiedelt. Damit war der Grundstein für die Arbeit von Menschen für Menschen und der Hilfe zur Selbsthilfe gelegt.

5,5 Millionen Menschen

profitieren in Äthiopien
von der
„Hilfe zur Selbsthilfe“

699 Mit­arbeiterInnen

sind in Äthiopien für
Menschen für Menschen
tätig

Menschen für Menschen heute

Aus der gewagten Idee von damals ist eine vielgeschätzte Hilfsorganisation geworden. Die Einbeziehung der Bevölkerung in alle unsere Projekte ist uns dabei nach wie vor ein sehr wichtiges Anliegen. Die aktuell 699 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben zum Großteil bei den Menschen in den sehr abgelegenen Projektregionen und kennen dadurch die Sorgen und Nöte unmittelbar von den Betroffenen. Sie stehen für das „für“ in Menschen für Menschen. Denn es benötigt professionelle Strukturen, damit die Hilfe all jener, die sich aktiv für eine bessere Welt einsetzen, auch bei den Menschen in Äthiopien ankommt. Neun Projektregionen konnten bereits abgeschlossen und in die Verantwortung der Bevölkerung und Behörden übergeben werden. Dadurch hat sich das Leben von mehr als zwei Millionen Menschen nachhaltig verbessert. Nur gemeinsam kann so viel bewirkt werden. Gemeinsam sind wir Menschen für Menschen.

Nähere Informationen auf:

www.mfm.at

Die Meilensteine von
Menschen für Menschen

  • 1981

    16.5.: Aufruf Karlheinz Böhms bei „Wetten, dass..?“ aus der Wiener Stadthalle.

    Gründung am 13.11. durch Karlheinz Böhm

  • 1982

    Beginn der Ansiedlung der HalbnomadInnen im Erer Tal

  • 1988

    Illubabor wird zum ersten „integrierten ländlichen Entwicklungsprojekt“

  • 1992

    Eröffnung des Agro Technical and Technology College (ATTC) in Harar

  • 2010

    Projekte in der Region Derra werden nach 13 Jahren abgeschlossen

  • 2013

    Abschluss der Projektregionen Midda, Illubabor und Babile und Übergabe in die Verantwortung der Bevölkerung

  • 2015

    Abschluss der Projektregionen Asagirt und Hagere Mariam und Übergabe in die Verantwortung der Bevölkerung

  • 2017

    Beginn der Arbeit in der neuen Projektregion Jeldu