Eine fast unwirkliche Atmosphäre herrscht in Ginde Beret, als sich ein kleines Kamerateam frühmorgens auf den Weg macht, um Geschichten und vor allem die Stimmung in der abgelegenen Region einzufangen.

Der Nebel hängt tief, Greifvögel kreisen laut kreischend über einem Felsvorsprung und auf einem kleinen Hof im Tal macht sich ein Bauer auf den weiten Weg zum Markt. Der Mann ist kein Unbekannter: Tilahun Bayisa begegnete uns zum ersten Mal vor sechs Jahren. Damals fuhren wir nach Ginde Beret um zu sehen und zu dokumentieren, wie es den Menschen in der neu begonnenen Projektregion geht. Wir trafen Tilahun, als er mit seiner Familie auf dem Weg ins Krankenhaus war. Sein damals zweijähriger Sohn Haile Jesus war stark unterernährt und für sein Alter viel zu klein. Tilahun wollte zum Markt, um ein wenig von der spärlichen Ernte zu verkaufen. Nur so könne er sich die Behandlung seines kleinen Sohnes im Krankenhaus leisten, erzählte Tilahun voll Sorge. Wir berichteten ihm von den Kursen, die Menschen für Menschen künftig in der Region anbieten würde, und er hörte neugierig zu. Heute gehört Tilahun zu den erfolgreichsten Bauern seiner Region. Das Krankenhaus, in dem er früher seinen Sohn behandeln ließ, kauft ihm heute Papayas, Mangos und noch viel mehr der Früchte ab, die auf seinem Hof wachsen.

Es ist eine sehr persönliche Geschichte, die uns bis heute berührt. Um die Wirkung der Arbeit von Menschen für Menschen vor Ort zu erklären, ist die Erfolgsgeschichte Tilahuns das beste Beispiel. Deshalb war es uns ein Anliegen, seine Geschichte festzuhalten, um unseren Unterstützerinnen und Unterstützern in filmischer Form zu zeigen, welche Veränderungen schon mit einem kleinen Anstoß möglich sind. Im Juni 2016 reiste deshalb ein kleines Team von Trimaphilm nach Äthiopien, um in beeindruckenden Bildern die Geschichte jener Menschen zu erzählen, die dank der Arbeit von Menschen für Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat gewinnen konnten. Diese „Stories of Ethiopia“ erzählen die Geschichten von Menschen wie Tilahun, der dank landwirtschaftlicher Kurse heute ein erfolgreicher Bauer ist. Wir lernen Mesay kennen, die mithilfe eines Kleinkredits ihr Friseurgeschäft aufbauen konnte, oder die 10-jährige Birhane, deren Familie dank eines Brunnens in ihrem Dorf heute kaum mehr krank ist. Jedes der insgesamt fünf Videos erzählt eine individuelle Geschichte und lässt die Zuseherin und den Zuseher in die Welt Äthiopiens eintauchen. Folgen Sie den „Geschichten aus Äthiopien“:

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Stories of Ethiopia: Tilahun Bayisa - Endlich genug zu essen

In diesem Video begleiten wir Tilahun Bayisa, einen Bauer in der abgelegenen Region Ginde Beret. Seine Erfolgsgeschichte zeigt, dass schon kleine Impulse großartige Veränderungen bewirken können.

Stories of Ethiopia: Birhane - Sauberes Wasser verändert alles

Wie wäre es wohl, ohne Trinkwasser zu leben, das auch noch praktisch aus dem Wasserhahn kommt? In Äthiopien hat nur jeder zweite Mensch Zugang zu sauberem Wasser. Deshalb baut Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Brunnen und Quellfassungen. Denn: Sauberes Wasser ändert alles.

Stories of Ethiopia: Shalama - Bildung ist der Schlüssel zu Entwicklung

Fast die Hälfte der Bevölkerung Äthiopiens ist jünger als 16 Jahre. Ihnen möchten wir die Chance auf eine bessere Zukunft geben, indem wir die Bildungsmöglichkeiten verbessern. Shalama erzählt von seinem Schulalltag und welche Hoffnungen und Träume er für die Zukunft hat.

Stories of Ethiopia: Shitaye - Gesundheit ist das höchste Gut

53.000 Patientinnen und Patienten. Das sind 53.000 Krankheitsgeschichten von 53.000 Menschen, von jung bis alt, die auf einen Rat, eine Diagnose und eine Behandlung hoffen. Eine Ärztin wie Shitaye kann dabei jede erdenkliche Unterstützung brauchen.

Stories of Ethiopia: Mesay - Ein eigener Laden für ein gutes Einkommen

Der Traum vom eigenen Laden wurde für Mesay Wirklichkeit. Sie konnte mit einem Kleinkredit ihr Geschäft ausbauen und versorgt selbstständig ihre Familie. Der Film gibt Einblick in das Leben zwischen Frisiersalon und Familienleben.

Neue Technologien ermöglichen uns auch neue Betrachtungsweisen. Seit kurzem eröffnen wir unseren Unterstützerinnen und Unterstützern mit 360 Grad-Aufnahmen einen intimen Blick in das Leben der Menschen in Äthiopien.

Der erste Feldversuch für die 360 Grad-Aufnahmen erfolgte im Rahmen eines Projektbesuchs Anfang 2017, der in die Regionen Jeldu, Abune Ginde Beret und Ginde Beret führte. Die spannenden Fotos und Videos posten wir regelmäßig auf unserer Facebook-Seite und sind auch auf unserer Website zu finden:

Weiterlesen:

www.mfm.at/aktuelles

Wie wird der Sauerteigfladen Injera gemacht? Ein Blick in eine äthiopische Küche:

ORF III-Korrespondentin Marion Mayer-Hohdahl besuchte im April die Projektregionen von Menschen für Menschen. Dabei dokumentierte sie, wie das Lebenswerk Karlheinz Böhms weiterhin seine Wirkung entfaltet. Von den erfolgreichen Bauern des Balla-Tals über die selbstständige Kreditnehmerin in Sadir Kula bis hin zu den Schulkindern in Ginde Beret: Durch die Arbeit von Menschen für Menschen haben Millionen von Frauen, Männern und Kindern eine Perspektive in ihrer Heimat erhalten.

Den Bericht gibt es auf unserem YouTube-Kanal zu sehen: www.youtube.com/MenschenfMenschen

ORF III-Korrespondentin Marion Mayer-Hohdahl